Mit Beendigung des Abbaus erfolgte 1990 die einstweilige Sicherstellung. Durch Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz vom 7. Oktober 1994 wurde das 22,5 ha große Naturschutzgebiet unter Schutz gestellt.
Der hohe ökologische Wert des aufgelassenen Abbaugebietes resultiert aus der mit dem Gesteinsabbau verbundenen Offenlegung nährstoffarmer Gesteins-, Rohboden- und Grundwasserhorizonte unter Ausbildung eines vielfältigen Reliefs. Durch die ungestörte natürliche Besiedlung der Abbruchkanten, Felshänge, Schutthalden und Gewässerflächen entstand ein vielfältiges Mosaik aus Pionier-, Ruderal- und Trittfluren. Auf den Böschungsbereichen schreitet die Entwicklung gehölzbestockter Vorwaldstadien voran.
Aktiv unterstützt wird seit 2005 die Wiederansiedlung und Pflege einer spezifischen Serpentinstreifenfarn-Gesellschaft mit ihrer Begleitvegetation auf verbliebenen Serpentinitfelsbändern und -geröllhalden wegen ihrer engen Bindung an das geologische Ausgangsgestein Serpentinit. Aufgrund der wenigen, meist kleinflächig zutage tretenden Serpentinitvorkommen ist die spezifische Serpentinitvegetation europaweit sehr selten und durch Gesteinsabbau noch zusätzlich gefährdet. Daraus resultiert die landes- und europaweite Bedeutung des Gebietes für den Artenschutz.
Besonderheiten der Flora und Fauna
Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum zahlreicher Arten, die auf Grund ihrer Gefährdung eines besonderen Schutzes bedürfen.
Aus der auf den Halden angesiedelten Serpentinit-Flora sind die beiden landes- und bundesweit bedeutsamen sowie extrem gefährdeten Arten Braungrüner Streifenfarn und Keilblättriger Serpentin-Streifenfarn hervorzuheben. Aus der dazugehörigen Begleitflora sind insbesondere Zweihäusiges Katzenpfötchen, Gemeines Kreuzblümchen und Berg-Hartheu zu nennen. Floristisch bemerkenswert sind weiterhin die Vorkommen der einheimischen Orchideenarten Großes Zweiblatt, Geflecktes Knabenkraut und Große Händelwurz sowie von Tannen-Bärlapp, Ungarischem Habichtskraut und Rotem Zahntrost. Insgesamt konnten bisher 182 Pflanzenarten im Gebiet festgestellt werden.
Durch die Störungsarmut und den bis zum Jahr 2000 abgeschlossenen Wasserspiegelanstieg konnte sich im ehemaligen Tagebau eine anspruchsvolle Tierwelt in und um die neue Wasserfläche ansiedeln. Die naturnahe Struktur der Uferpartien begünstigt die Bruten von Haubentaucher und Blässhuhn. Darüber hinaus sind Neuntöter, Drosselrohrsänger, Dorngrasmücke und Goldammer als regelmäßige Brutvögel des Gebietes zu beobachten. Der Raubwürger ist gelegentlicher Wintergast. Aus der Gewässerfauna sind insbesondere die Amphibienarten Kammmolch, Bergmolch und Knoblauchkröte sowie die Libellenarten Glänzende Binsenjungfer und Südlicher Blaupfeil erwähnenswert.
- Verordnung von 1994 (inkl. Änderungen) pdf / 9,21 mb