Das Naturschutzgebiet Heide und Moorwald am Filzteich ist durch Verordnung des Landratsamtes Zwickau vom 15. Februar 2010 unter Schutz gestellt.
Es umschließt das bereits 1995 festgesetzte Naturschutzgebiet (NSG) "Jahnsgrüner Hochmoor" und die drei seit 1979 bestehenden Flächennaturdenkmale (FND) "Hochmoorrest am Filzteich", "Limikolenrastplatz" und "Zwergtaucher-Brutgebiet" am Ufer des Filzteiches. Darüber hinaus ist es Bestandteil des ökologischen Schutzgebietssystems "Natura 2000" der Europäischen Union, das der Erhaltung und Entwicklung repräsentativer und besonders schutzwürdiger Lebensräume und Arten in der EU dient.
Das Plateau zwischen Lichtenau und Filzteich gehört zu den am weitesten in die unteren Lagen des Erzgebirges verschobenen Hochmoorgebieten, die ansonsten auf die Kammlagen des Gebirges und seiner Flussoberläufe beschränkt sind. Die Barrierewirkung des Hartmannsdorfer Forstes auf dem Kontaktschieferwall des Kirchberger Granitkessels erzeugt staubedingt erhöhte Niederschläge und mit dem muldenförmigen Geländerelief ein kühl-feuchtes Lokalklima als wesentliche Voraussetzung zur Entwicklung von Mooren.
Die Heideflächen auf dem ehemaligen Übungsgelände am Filzteich sind dagegen eine direkte Folge der Flächenberäumung im Zuge der militärischen Nutzung. Sie müssen durch entsprechende Pflegemaßnahmen offen gehalten werden.
Mit Beendigung des Torfabbaus und Einstellung der militärischen Nutzung hat sich das 314 Hektar große Naturschutzgebiet zu einem bedeutsamen Lebensraum mit vielen wertvollen Biotoptypen und einer Vielzahl seltener und gefährdeter Pflanzen und Tiere entwickelt.
Besonderheiten der Fauna und Flora
Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum zahlreicher Arten, die aufgrund ihrer Gefährdung eines besonderen Schutzes bedürfen.
Einige Tier- und Pflanzenarten sind dabei eng an die speziellen Eigenschaften der Moor- und Heidelebensräume gebunden.
Charakteristische Vertreter der im Naturschutzgebiet vorkommenden Pflanzenwelt sind u. a. Moor-Kiefer, Scheidiges und Schmalblättriges Wollgras, Rundblättriger Sonnentau, Rauschbeere, Moosbeere, Sumpf-Blutauge, Schlangenwurz, Keulen-Bärlapp und verschiedene Torfmoose. Insgesamt sind bisher 240 Gefäßpflanzen und 43 Moosarten im Gebiet bekannt.
Aus der Tierwelt sind u. a. die Säugetierarten Nordfledermaus und Fransenfledermaus, die Vogelarten Raufußkauz, Sperlingskauz, Schwarzstorch, Raubwürger, Braunkehlchen, Heidelerche, Zwergtaucher und Bekassine sowie Moorfrosch und Kreuzotter hervorzuheben. Bemerkenswerte Insekten sind u. a. die Libellenarten Kleine Binsenjungfer, Kleine Moosjungfer, Speer-Azurjungfer und Torf-Mosaikjungfer, die Heuschreckenarten Sumpfgrashüpfer, Nadelholz-Säbelschrecke und Kurzflüglige Beißschrecke sowie die Schmetterlingsarten Wachtelweizen-Scheckenfalter, Moor-Stängeleule, Rundaugen-Mohrenfalter und Heidemoor-Bodeneule.
- Verordnung von 2010 pdf / 14,10 mb