Es sind jedoch fast immer häufige Arten, die sich in der kalten Jahreszeit an der Fütterung in unseren Städten und Dörfern zeigen. So kommt die Vogelfütterung etwa zehn bis fünfzehn Vogelarten zugute. Dazu zählen unter anderem Amsel, Blau- und Kohlmeise, Rotkehlchen, Kleiber, Erlenzeisig, Stieglitz, Gimpel, Buch- und Grünfink. Gefährdete Vogelarten kommen dagegen selten an das Futterhaus. Ihnen helfen letztendlich nur ein sinnvoller Biotopschutz und die Aufwertung unserer Landschaft, zum Beispiel durch die Anpflanzung beerenreicher Sträucher und die Anlage krautreicher Ackerrandstreifen.
Was muss bei der Vogelfütterung am Futterhaus beachtet werden?
- Sofern nicht ganzjährig gefüttert wird, sollten Vögel bereits in den Herbstmonaten an die Futterstelle gewöhnt werden. Bei einer geschlossenen Schneedecke und Minustemperaturen ist dann eine reichlichere Fütterung angebracht. Insbesondere bei Dauerfrost und Eisregen kann die Futterstelle eine wichtige Überlebenshilfe sein.
- Der Futterbedarf ist am Morgen am größten. Darum sollte zu dieser Tageszeit das Futterhaus stets gefüllt sein. Auch in den Nachmittagsstunden kann nachgefüllt werden, da sich die Vögel gegen Abend nochmals „auftanken“, um für die Nacht vorzusorgen.
- Es ist grundsätzlich auf naturnahes, qualitativ einwandfreies Futter zu achten. Dieses sollte weder gesalzen noch aufbereitet sein und auch keine chemischen Zusatzstoffe enthalten. Futtermischungen, in denen sich viele Getreidekörner befinden, werden fast nur von Tauben und Sperlingen gefressen. Deshalb ist es ratsam, Mischungen zu verwenden, die ganz oder größtenteils aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen. Dunkle Sonnenblumenkerne haben eine weichere Schale und können von den Vögeln besser geöffnet werden.
- Körnerfresser (Vögel mit dickem, kräftigem Schnabel: Finken, Sperlinge, Ammern) bevorzugen Sonnenblumenkerne und Hanfsamen. Sie halten sich zusätzlich an das für Weichfresser empfohlene Futter.
- Weich- und Insektenfresser (Vögel mit spitzem, schlankem Schnabel) fressen vor allem tierische Kost und feine Sämereien. Nur wenige Arten wie Amsel, Rotkehlchen und Star sind häufige und mehr oder weniger regelmäßige Besucher am Futterhaus. Sie fressen gerne Haferflocken, Rosinen und Obst, das bereits etwas angefault sein darf, zerhackte Baum- und Haselnüsse, Fett und Quark.
- Zugvögel kommen seltener ans Futterhaus. Sie können jedoch vor allem im Vorfrühling durch späten Schneefall in ihrer Nahrungssuche stark behindert werden. In solchen Situationen kann es für sie hilfreich sein, wenn Komposthaufen oder Miststöcke abgedeckt und unter Bäumen und Sträuchern oder auf einem Vorplatz der Schnee entfernt werden. Nachhelfen kann man dort zum Beispiel mit Haferflocken, Rosinen oder alten Äpfeln.
- Um Krankheiten, wie zum Beispiel die Salmonellose (eine tödliche bakterielle Darminfektion), an den Futterhäusern zu verhindern, wird eine regelmäßige Säuberung empfohlen. Falls verendete Vögel am Futterhaus liegen, ist die Fütterung zunächst einzustellen. Das Futterhaus sollte dann desinfiziert und Futterreste am Boden entfernt werden.
- Futterhäuser sollten vor anderen Tieren, wie vor Katzen, Hunden und Mäusen, geschützt werden. Es ist ratsam, die unmittelbare Umgebung – einen Umkreis von mindestens zwei Metern – frei zu halten. Im weiteren Umfeld sollten dann aber Bäume und Gebüsche stehen, die bei Gefahr als Zufluchtsort dienen.
Weiterführende Literatur zum Thema:
- Berthold, P. & G. Mohr (2008): Vögel füttern - aber richtig - Das ganze Jahr füttern, schützen und sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlag.
- Lohmann, M. (2007): Das 1 x 1 der Vogelfütterung: Futter und Futterstellen für das ganze Jahr. Die wichtigsten Vogelarten. BLV-Verlag.
- Singer, D. (2007): Vogeltreffpunkt Futterhaus: Vögel am Futterplatz bestimmen und richtig füttern. Franckh-Kosmos Verlag.