Der schutzwürdige Aufschluss liegt 500 m östlich vom Bahnhof Wolkenburg im Einschnitt der Bahnlinie Glauchau-Penig am steilen, nach Nordwesten geneigten rechten Unterhang des Tales der Zwickauer Mulde. Er befindet sich zwischen den Kilometersteinen 13/7 und 13/8 im Bereich der bewaldeten Kaufunger Flurstücke 619/1 und 620 (Höhenlage 215-240 m ü. NN).
Gegenüber vom Schloss Wolkenburg ist am rechten Hang des Muldentales auf einer Distanz von 400 m schiefrig-plattiger Granulit durch den Bahnanschnitt aufgeschlossen. Es handelt sich um einen Grenzabschnitt an der Nordwestseite des Verbreitungsgebietes des Granulitkomplexes. An das Granulitvorkommen schließt in diesem Einschnitt beiderseites Gneisglimmerschiefer des inneren Schiefermantels an. Granulit ist ein saures bis intermediäres metamorphoses Gestein mit feinkörnigem Mosaik von Feldspaat, Quarz und eingestreutem Granat. Seine Farbe ist in frischem Zustand lichtgrau bis lichtrötlich. Die schieferig-plattigen bis bankigen Schichten des Gesteins fallen mit ca. 30° nach Nordwesten ein. Daneben zerteilt ein Kluftsystem den Granulitfels. Als älteste Baustufe des Kristallins entstand Granulit in großer Tiefe vornehmllich aus sedimentärem Ausgangsmaterial und erfuhr bei einem diapirartigen Aufstieg intensive tektonische Deformationen.
Schutzwürdige Besonderheit im Granulit des Bahneinschnittes sind drei steilstehende 0,5 bis 2 m mächtige Gänge mit Pegmatitausfüllung. Alter und Entstehung sind nicht sicher geklärt. Unter Pegmatit versteht man gemischtkörniges, sehr groß bis riesenkörniges Ganggestein.
Hart fleischroter Orthoklas (Kalifeldspat), fettglänzender hellgrauer Quarz und fiederförmige bis zu faustgroße silbergraue Muskowitglimmerblättchenanhäufungen bestimmen den Aufbau der Pegmatitgrundmasse. Einschlüsse aus schwarzem Turmalin sind häufig. Neben schwarzem Turmalin ist auch rosaroter, blauer und farbloser mit schwarzrn Enden gefunden worden. Weiterhin kommen die Minerale Amblygonit, Apatit, Biotit, Lepidolith und Pinit im Pegmatit vor. Als Mineralfundpunkte wurde der Hauptgang vor allem wegen einst erbeuteten ausgezeichneten Rubellitkristallen bekannt.
Bemerkenswert sind auf frischen bis nassen Standorten die Vorkommen vom Breitblättrigen Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Sumpfsitter (Epipactis palustris), Schmalblättrigen Wollgras (Eriophorum angustifolium), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) und Flügelhartheu (Hypericum tetrapterum).
Geringflächig sind in den verlandeten Randzonen der Tümpel Torfmoose (Sphagnum spec.) ausgebildet. Dominierende Gehölze sind u.a. Moorbirke (Betula pubescens), Schwarzerle (Alnus glutinosa) und Aspe (Populus tremula). Erwähnenswert ist in der Krautschicht der Gehölze eine starke Population des Kleinen Wintergrüns (Pyrola minor).
- Verordnung von 2005 pdf / 0,75 mb