Die "Galgen-Linde" auf der Höhe zwischen Bräunsdorf und Kaufungen zeugt von der ehemaligen Richtstätte in der Nähe. Sie ist mit einer Sage belegt, die mehrfach in unserer Gegend auftritt. Demnach wurden die Linden als Unschuldsbeweis von Verurteilten vor ihrer Hinrichtung gesteckt. Der Verurteilte schrie verzweifelt, dass er unschuldig sei. Im Angesicht des Galgens riss er ein junges Lindenbäumchen aus dem Boden, scharrte mit seinen Händen ein Loch, pflanzte dein Setzling mit den Wurzeln nach oben ein und verkündete mit lauter Stimme: "So wahr die Linde - mit den Zweigen in die Erde gepflanzt - wurzeln, wachsen, blühen und gedeihen wird, so wahr bin ich unschuldig. So sicher werdet ihr einen Unschuldigen ermorden."
Diese Zeremonie hatte auf einige Zuschauer Eindruck gemacht und man forderte die Freilassung des Mannes, jedoch den Richter beeindruckte dies nicht und er gab das Zeichen für den Henker, das Urteil zu vollstrecken. Noch im gleichen Jahr trieb das Bäumchen Knospen und Blätter aus den Wurzeln und wuchs in den Jahren zu einem stattlichen Baum heran (aus: Festschrift zum Heimatfest Bräunsdorf 1990).