1. Hauptnavigation
  2. Navigation der aktiven Seite
  3. Inhalt der Seite
Maxhütte

Naturschutz

Schutzzweck ist es:
1. das Weihergebiet im Bereich der Siedlung Maxhütte wegen seiner Eigenart und Schönheit für Möglichkeiten der Naturerfahrung im innerstädtischen Bereich dauerhaft zu sichern;
2. die langfristige Sicherung des "Weihergebietes Maxhütte als ein für das Stadtgebiet von Zwickau seltenes aber bedeutsames, naturnahes Feuchtgebiet mit vielfältigen Kleingewässerstrukturen und dem funktional zugehörigen Feuchtgrünland vorzunehmen;
3. das "Weihergebiet Maxhütte aus landeskundlichen Gründen als stadthistorisch bedeutsamen Standort in seiner jetzigen Ausprägung zu erhalten.

Schutzzweck ist insbesondere:
1. der Erhalt des vielfältig strukturierten, naturnahen Klein- und Kleinstgewässerreichtums und seiner Biozönose als seltener Standortfaktor städtisch geprägter Räume;
2. die Sicherung des Gebietes als Trittsteinbiotop eines in den Stadtteilen Brand und Marienthal gelegenen Verbunds stehender Kleingewässer und ihrer Uferbereiche;
3. die Sicherung eines Gebietes mit oberflächennahem Grundwasserstand inmitten eines stark versiegelten, gewerblich geprägten Umfeldes als Grundlage für die Seltenheit und Eigenart des innerstädtischen Feuchtgebietes.

Das Weihergebiet am Mittelgrundbach umfasst ein ca. 4,3 ha großes Feuchtgebiet in der am Westrand der Stadt Zwickau gelegenen Gemarkung Marienthal. Es befindet sich innerhalb des Schutzgebietskomplexes „An der Maxhütte“ zwischen Reichenbacher Straße/Olzmannstraße und den Bahnanlagen des Zwickauer Hauptbahnhofes.

Der Name „Maxhütte“, den das Gelände trägt, rührt von dem ehemaligen Industriestandort eines Stahlwalzwerkes her. Hier wurden im Jahr 1894 von der „Eisenwerksgesellschaft Maximilianhütte Oberpfalz“ begonnen, den Zwickauer Zweigbetrieb mit der Bezeichnung „König Albert Werk“ auf Lichtentanner Flur zu errichten. Im August des Jahres 1898 begann die Produktion von Oberbaumaterial, Halbzeug, Formstahl und Blechen aus Roheisen, welche von den Hochöfen in Unterwellenborn geliefert wurde.
Man versprach sich durch den Bezug billiger westsächsischer und böhmischer Kohlen, den frachtgünstigen Absatz der Walzwerkerzeugnisse und durch die Erwartung großer Lieferzuweisungen für Oberbaumaterial von den sächsischen Staatsbahnen wirtschaftlichen Ausgleich für die nach Sachsen verlegte Produktion. Im Laufe der Jahre setzte sich allerdings die Erkenntnis durch, dass es vorteilhafter war, das Werk zu den Hochöfen in Unterwellenborn zu verlegen. Durch den Ausbau des Hauptwerkes wurde schließlich das Schicksal des Maxhüttenwerkes in Zwickau besiegelt.
Die Anlagen wurden im Dezember 1930 stillgelegt und der Standort von der Betreibergemeinschaft für immer aufgegeben. Zurück blieb eine Industriebrache mit Bergen von Schutt und Schlackehalden.

Durch die Bombardierung einer auf dem heutigen Flugplatzgelände gelegenen Flugzeugwerft im Jahre 1944 wurden auch die inzwischen auf der Industriebrache entwickelten Wiesen zwischen Mittelgrundbach und Reichenbacher Straße in Mitleidenschaft gezogen. Es blieben hiervon weit über 40 Bombentrichter zurück, von denen 25 Stück auf einer Fläche von ca. 15 ha erhalten blieben und nicht verfüllt wurden. Sie haben sich heute zu einer Vielzahl wertvoller Klein- und Kleinstgewässer entwickelt.
An die Flugzeugfabrik erinnern heute nur noch drei ehemalige Löschwasserbehälter im westlichen Teil. Nach Kriegsende ging die Fläche an die Verwaltung der Reichsbahn über, welche Teile des Geländes an Kleingärtner, Kleintierhalter und zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtete. Es entstanden zahlreiche Kleingärten, Mähwiesen und Schafweiden.

Durch ein Artenschutzprojekt der IG Stadtökologie Zwickau e.V. wurde in den 1990er Jahren begonnen, weitere Laichgewässer, Totholzhecken und Planzungen anzulegen. Damit verbesserte sich das Kleinklima in bestimmten Bereichen und diverse Lebensräume wurden erweitert.

zum Seitenanfang springen