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Landrat Carsten Michaelis und Bürgermeister Christfried Nicolaus vor dem instand gesetzten Schumannteich

29. November 2022 Hartmannsdorf

Die Renaturierung des trockengefallenen "Schumann-Teiches", gelegen in Hartmannsdorf, oder der "Nudel" - wie der Teich im Volksmund heißt – ist abgeschlossen und bietet somit bedrohten Lebensarten neue Lebensräume.

Dabei handelt es sich um eine Ersatzmaßnahme für den Bau einer Windkraftanlage in Zwickau/Mosel.

Für den Bürgermeister der Gemeinde Hartmannsdorf Christfried Nicolaus ein willkommener Anlass zu einem Vorort-Termin einzuladen, zum einen, um sich das Projekt von der Nähe zu betrachten und es sich von den Fachleuten erläutern zu lassen und zum anderen, um sich bei den Beteiligten für die Umsetzung zu bedanken. 

Seine Einladung stieß auf großes Interesse. So folgten ihr die Landtagsabgeordnete Kerstin Nicolaus, der Landrat des Landkreises Zwickau Carsten Michaelis, die Amtsleiterin des Umweltamtes, die zuständigen Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde, Vertreter des Auftraggebers, die Firma Sabowind, und des Auftragnehmers, die Firma Hagener, und nicht zuletzt Gemeinderäte und Anwohner.

Der Bürgermeister verdeutlichte in seinem Grußwort, die große Bedeutung des Teiches für die Einwohner der Gemeinde, so haben dort einige von ihnen das Schlittschuhlaufen oder das Schwimmen gelernt. Doch irgendwann war er ausgetrocknet.

Aus diesem Grund trat die Gemeinde 2020 an die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Zwickau mit der Bitte heran, den Schumann-Teich bzw. der "Nudel" wieder in Stand zu setzen. Im März 2021 konnte dieser potentiellen Maßnahme ein Eingriffsvorhaben – also der Bau der Windkraftanlage in Mosel - zugeordnet werden. Im Mai 2021 wurde die Planung weiter konkretisiert und die anfallenden Kosten ermittelt. Die wasserrechtliche Genehmigung erfolgte im März 2022 und die bauliche Umsetzung der Maßnahme dauerte von August bis Oktober 2022. Finanziert wurde die Maßnahme aus Naturschutzmitteln. Für die rund 58 TEuro wurde die Wasserversorgung des Teiches wiederhergestellt, indem die alten Drainagen erneuert wurden. Danach wurden die Teichsohle und der Teichdamm neu abgedichtet und das Ablaufbauwerk - der sogenannte Mönch - erneuert. Des Weiteren wurde der Teich entschlammt und mit dem anfallenden Material eine Insel und eine Flachwasserzone angelegt, um so verschiedenen bedrohten Arten neue Lebensräume zu bieten. Leider sind bei den Arbeiten Müllablagerungen zum Vorschein gekommen, deren Bergung, Sortierung und Entsorgung weitere knapp zehn TEuro gekostet hat.

"Wir sind stolz, dass wir diese Ersatzmaßnahme direkt hier im Landkreis Zwickau umsetzen konnten.", freute sich Carsten Michaelis über das erfolgreiche Engagement von Gemeinde und Landkreis und bedankte sich bei allen Beteiligten. 

Brit Wendler, Leiterin des Umweltamtes, erläuterte zum Termin, dass im vorliegenden Projekt die Amphibien "Kammmolch" und "kleiner Wasserfrosch", deren Vorkommen für das Gebiet belegt ist, insbesondere profitieren sollten. Aber auch für Libellen, Muscheln und verschiedene Wasservögel wird der Teich wieder Einzugsbereich werden.
"Mit der Instandsetzung des Teiches werden diese Populationen weiter gestärkt und für die Zukunft gesichert. Die beiden Amphibienarten sind europarechtlich geschützt und auf naturnahe stehende Gewässer als Fortpflanzungs- und Überwinterungsstätte angewiesen," so die Amtsleiterin.

Bei allen Maßnahmen wurde darauf geachtet, die bestehenden Strukturen wie Gehölze so gut wie möglich zu schonen. Auch der Zeitraum der Umsetzung orientierte sich neben den landwirtschaftlichen Abläufen an den Laich- und Entwicklungszeiten der Zielarten. Der Eintrag einer Grunddienstbarkeit zugunsten des Naturschutzes und der Landschaftspflege für 50 Jahre sichert den Erhalt des Teiches für die nächste Generation.

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